Gestern Abend wurde bei der Jahresversammlung des "Historischen Löschzuges" Werner Pauke zum neuen Zugführer gewählt. Der bisherige Stellvertreter tritt damit die Nachfolge von Helmut Laue an, der die 42 Jahre alte Traditionsgruppe 12 Jahre lang geführt hat. Helmut Laue führte den "Historischen Löschzug" bereits zwei Amtszeiten lang, davor war er als Gruppenführer und stellvertretender Zugführer fester Bestandteil dieser Einheit. Wir wünschen Helmut Laue auch weiterhin viel Spaß und frohe Stunden als Mannschaftsmitglied und Werner Pauke eine glückliche Hand bei seinen neuen Aufgaben.
Die drei evangelischen Stadtkirchengemeinden sowie die katholische Pfarrgemeinde Burgdorfs laden im Jahr 2018 alle Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Burgdorfs, des THW, DRK, ASB, der DLRG sowie die Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Burgdorf erstmals gemeinsam ein zu einem Ökumenischen „Blaulicht-Gottesdienst“ in Burgdorf am Mittwoch, 21. November 2018 (Buß- und Bettag), 18.30 Uhr, in der St.-Pankratius-Kirche am Spittaplatz in Burgdorf. Mit einem Dank-, Gedächtnis- und Bittgottesdienst möchten wir Ihre Arbeit „unter dem Blaulicht“ für das Gemeinwohl in unserer Stadt würdigen. Die Predigt hält Weihbischof Hans-Georg Koitz, Bistum Hildesheim. Wir freuen uns auf Sie! Pastor Dirk Jonas für die Ev.-luth. St.-Pankratius-Kirchengemeinde Pfarrer Martin Karras für die röm.-kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus, Pastorin Susanne Paul für die Ev.-luth. Martin-Luther-Gemeinde Ehlershausen-Ramlingen-Otze, Pastor Matthias Paul für die Paulus-Gemeinde in der Südstadt,

Am Samstag endete für 16 Teilnehmer aus der Stadtfeuerwehr Burgdorf der Lehrgang "Truppmann 1". An mehreren Tagen der Woche wurden die Teilnehmer in das 1 x 1 der Feuerwehr unterwiesen.

Ganz besonders freuen wir uns für Björn und Jürgen, die von jetzt an die Ortsfeuerwehr Burgdorf verstärken und an Einsätzen teilnehmen können. Ebenfalls am Samstag endete für Alexander und Niklas ihre "Truppmann 2" Ausbildung. Obwohl diese üblicherweise in zwei bis drei Jahren in der Ortsfeuerwehr erarbeitet werden muss, schafften beide die Ausbildung bereits nach einem Jahr abzuschließen.

Herzlichen Glückwunsch!

Die Freiwillige Feuerwehr Burgdorf nahm heute an der Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Burgdorfer Stadtpark teil. Am Mahnmal wurde den Opfern von Krieg, Vertreibung und Gewaltherrschaft gedacht und ein Kranz des "Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge" niedergelegt.
Die Freiwillige Feuerwehr Burgdorf gedenkt heute ihrer jüdischen Kameraden, 

die während des Dritten Reiches entrechtet und ermordet wurden.

Als 1871 die Freiwillige Feuerwehr Burgdorf gegründet wurde, gehörten selbstverständlich auch Mitglieder der Burgdorfer jüdischen Gemeinde dazu. War es doch eine Möglichkeit sich in und für seine Heimatstadt persönlich einzubringen und ein Teil davon zu sein.

Die Aktenlage von damals ist leider etwas „dünn“ und somit auf wenige Dokumente und Bilder begrenzt. Sie zeigt aber trotzdem nachhaltig, dass jüdische Mitbürger in der Feuerwehr aktiv waren.

Am eindrucksvollsten kann dieses, wenn auch nur stellvertretend für alle, an unserem Kameraden Georg Jacobsohn aufgezeigt werden.

Georg Jacosohn, Jahrgang 1872, kam 1905 zur Feuerwehr. 1911 fuhr er mit sechs anderen Kameraden der Feuerwehr zur Weltausstellung nach Turin, um an den dort stattfindenden Feuerwehr-Wettbewerben teilzunehmen.

In der Mitte Georg Jacobsohn

Die Mannschaft gewann dort als einzige deutsche Freiwillige Feuerwehr einen Ehrenpreis und wurde von den übrigen Mannschaften für ihre dort abgerufen Leistung überaus gelobt. Auf einer Mitgliederliste aus den 1920er Jahren ist Jacobsohn als Gruppenführer der Handdruckspritze vermerkt. In einem anderen Dokument aus dem Jahr 1931 an den Magistrat der Stadt Burgdorf wird Georg Jacobsohn als Adjutant der Feuerwehr-Führung vorgeschlagen.

 

 

Dieser lässt der Feuerwehr mitteilen, dass er in der Sitzung vom 02.02.31 mit der Wahl „einverstanden“ ist. Er gehörte damit neben dem Hauptmann Wilhelm Lüders und seinem Stellvertreter August Geissler zur obersten Führungsebene der Burgdorfer Feuerwehr.

Nach der Machtergreifung 1933 wurden die Feuerwehren im Reich nach und nach ein Teil der Polizei und der Name Georg Jacobsohn aus dem Beitragsbuch gestrichen. Dazu wurde vermerkt "Ausgetreten am 01. September 1933".

In einer Mustersatzung, die auch in Burgdorf vom Landrat 1934 „vorgeschrieben“ wurde, war es fortan nur noch „arischen“ Bürgern erlaubt, Mitglied der Feuerwehr zu sein.

  

Diese Mustersatzung wurde am 15.01.1934 in Burgdorf auf einer Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr einstimmig beschlossen.

Auf einen Ehrenabend am 31. Mai 1934 wurden 22 Kameraden in die Altersabteilung verabschiedet, darunter auch Georg Jacobsohn. Ob Jacobsohn daran teilgenommen hat, ist nicht bekannt.

Unvorstellbar muss der empfundene Schmerz von Georg Jacobsohn gewesen sein. Er, der seiner deutschen Heimat als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg gedient hat, in seiner Heimatstadt als Geschäftsmann, im Schützenverein, als Gründungsmitglied des VVV und nicht zuletzt in der Feuerwehr integriert und geachtet war, durfte nicht mehr dazu gehören.

Georg Jacobsohn ist mit  seiner Familie am 15.12.1941 ins Ghetto nach Riga deportiert und später für tot erklärt worden . Auf dem Gedenkfries im Schloss sind die Namen nachzulesen.

 

Dieser Text soll weder Anklage noch kann er eine Entschuldigung sein, für eine Zeit die wir aktiven Feuerwehrkameraden nicht miterlebt haben. Vielmehr ist er als Mahnung gedacht. Als Mahnung, auch gerade in einer schnelllebigen Zeit wie heute - in der es immer einfacher zu sein scheint, Menschen auszugrenzen, öffentlich bloß zu stellen oder zu verurteilen - sich am Leitbild des Deutschen Feuerwehrverbandes zu orientieren:

Die Feuerwehr steht für eine Gemeinschaft, die Menschen Hilfe leistet unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Ansehen der Person.“