Die Einsatzkleidung
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Die Einsatzbekleidung ist wie eine zweite Haut, die die Einsatzkraft schützt. Bis in die 1990er Jahre bestand unser Schutzanzug aus dünner Schurwolle, der zwar feuerhemmend, aber nicht hitzeabweisend war. Im Jahr 1999 beschloss das Niedersächsische Innenministerium erstmals, landesweit verbesserte Schutzbekleidung einzuführen, um fortan einen besseren Schutz der Einsatzkräfte gegen Feuer und Hitze zu gewährleisten. Heutzutage ist dies zum Glück zum Standard geworden. Auch die Gesetze und Vorschriften wurden in der Zwischenzeit angepasst, sodass sich niemand mehr gefährlichen Situationen ohne ausreichenden Schutz aussetzen muss. Seit der Jahrtausendwende hat sich natürlich nicht nur der Einsatzanzug weiterentwickelt. Die Ausrüstungsgegenstände, die uns heute schützen, sind purer High Tech. Nachfolgend möchten wir diese einmal näher vorstellen. |
Der Brandschutzanzug hat die Aufgabe, dem Träger eine Überlebenschance zu gewähren, falls plötzlich Stichflammen auftreten oder die Atmosphäre im Brandraum durchzündet und diesen komplett in Flammen hüllt. In diesem Moment entstehen Temperaturen von bis zu 900°C, denen ein ungeschützter Mensch völlig ausgeliefert wäre. Durch die Schutzbekleidung kann die Einsatzkraft jedoch für ein paar Sekunden isoliert werden und einen schnellen Rückzug antreten.
Der Brandschutzanzug besteht aus Überhose und –jacke. Er ist aus vier verschiedenen Lagen aufgebaut, die alle eine besondere Aufgabe haben. Neben der Isolation gegen Feuer und Hitze, ist hier auch eine hochwertige Gore Tex Membrane verbaut, welche Wasser von außen abhält und zeitgleich hilft, den Körperschweiß aus der Kleidung zu leiten.
Die Flammschutzhaube besteht aus dem gleichen Obermaterial, wie der Brandschutzanzug. Sie schützt den gesamten Kopf- und Nackenbereich vor Feuereinwirkung.
Der Feuerwehrhelm bestand zu früheren Zeiten aus Aluminium, welches im kalten Zustand sehr widerstandsfähig ist. Da sich auch hier die Vorschriften geändert haben, werden Einsatzhelme nun aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Ein wundervoller Vorteil an diesem Stoff ist, dass er auch unter Hitzeeinwirkung seine komplette Schutzwirkung behält und sich viel rascher wieder abkühlt. Das Modell, das in unserem Stadtgebiet die traditionelle Helmform ersetzt, hat einen innenliegenden Gesichtsschutz, der im Brandeinsatz nicht extra abgenommen werden muss. Hinzu kommt, dass dieser Helm besser ausgepolstert ist und sich noch angenehmer tragen lässt.
Die Brandschutzhandschuhe sind in etwa gleich aufgebaut, wie Überhose und –jacke. Seit kurzem wird uns ein neues Modell zur Verfügung gestellt, dessen Außenmaterial aus Elchleder gefertigt ist. Dieses ist nicht nur widerstandsfähig, sondern auch sehr resistent gegen Feuer und Hitze.
Die Stiefel befinden sich aus Leder und verfügen über eine Schutzkappe, die die Zehen vor mechanischer Einwirkung abschirmen. Die Sohle ist durchtrittsicher und chemikalienbeständig. Durch dieses Feature müssen wir keine Angst vor spitzen Gegenständen am Boden haben, sondern gleichnamige im schlimmsten Fall nach dem Einsatz aus der Sohle ziehen.
All diese Bekleidungsteile sorgen dafür, dass die Einsatzkraft völlig bedeckt ist. Die komplette Isolation von der Außenwelt gewährt das Atemschutzgerät, welches wir Ihnen im Punkt „Ausrüstung“ gern näher vorstellen.
Viele unserer Einsätze erfordern glückerlicher weise nicht die komplette Isolation des Körpers, was bedeutet, dass wir bis zu 30kg extra mit uns herumtragen. In solchen Fällen, und dazu gehören auch Wald- und Flächenbrände, tragen wir einen dünnen Einsatzanzug, bestehend aus Bundhose und Jacke. Der Anzug ist aus feuerabweisender Schurwolle gefertigt. Richtig – Es handelt sich um die Garnitur, die vor 1999 zu allen Einsatzlagen getragen wurde. Trotz kleiner Detailänderungen handelt sich um das gleiche Modell, das 1978 im Land Niedersachsen vorgestellt wurde.
Der letzte Ausrüstungsgegenstand ist der Handschuh für die Technische Hilfeleistung, zum Beispiel nach Verkehrsunfällen. Er zeichnet sich durch Schnittschutz und gutes Tastempfinden aus. Das ist für uns besonders dann wichtig, wenn wir mit scharfkantigen Teilen, z.B. von einem verunfallten Pkw, zu tun haben.