Wir wünschen allen frohe Weihnachten und einen ruhigen Jahreswechsel im Kreis von Familie und Freunden.
Zu diesem Anlass haben wir unseren ganz persönlichen Weihnachtsbaum herausgeholt.
Am vergangenen Freitag überraschten die 40 Mitglieder der Kinderfeuerwehr Burgdorf (Feuerwehrflitzer41) die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Burgdorf.
Es wurden aus Jute, Moosgummi, einer Holzkugel und viel Fantasie kleine Schutzengel angefertigt, die mit einer persönlichen Nachricht versehen an jeden Spint in den Umkleiden gehängt wurden.
Die Schutzengel sollen jedes Mitglied der Einsatzabteilung beschützen und dafür sorgen, dass alle gesund wieder aus ihrem Einsatz zurück kommen.
Kinderfeuerwehrwart Tobias Heck merkt ebenfalls an: "Im Moment müssen wir uns mit unseren Diensten und Aktivitäten leider etwas einschränken, da wir unter anderem durch Studium, Elternzeit und Schwangerschaft maximal 5 der eigentlich 8 Betreuer/innen für die Dienste zur Verfügung haben."
Die Kinderfeuerwehr freut sich daher nicht nur über interessierte Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, sondern auch über tatkräftige Unterstützung von Erwachsenen, die Lust haben, am Dienst der Nachwuchskräfte mitzuwirken.
Man muss auch nicht zwingend aktives Mitglied in der Feuerwehr sein, um bei der Kinderfeuerwehr mitzumachen. Man benötige lediglich einen guten Draht zu Kindern.
Interessierte können sich per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden.
Die Freiwillige Feuerwehr Burgdorf gedenkt heute ihrer jüdischen Kameraden,
die während des Dritten Reiches entrechtet und ermordet wurden.
Als 1871 die Freiwillige Feuerwehr Burgdorf gegründet wurde, gehörten selbstverständlich auch Mitglieder der Burgdorfer jüdischen Gemeinde dazu. War es doch eine Möglichkeit sich in und für seine Heimatstadt persönlich einzubringen und ein Teil davon zu sein.
Die Aktenlage von damals ist leider etwas „dünn“ und somit auf wenige Dokumente und Bilder begrenzt. Sie zeigt aber trotzdem nachhaltig, dass jüdische Mitbürger in der Feuerwehr aktiv waren.
Am eindrucksvollsten kann dieses, wenn auch nur stellvertretend für alle, an unserem Kameraden Georg Jacobsohn aufgezeigt werden.
Georg Jacosohn, Jahrgang 1872, kam 1905 zur Feuerwehr. 1911 fuhr er mit sechs anderen Kameraden der Feuerwehr zur Weltausstellung nach Turin, um an den dort stattfindenden Feuerwehr-Wettbewerben teilzunehmen.
In der Mitte Georg Jacobsohn
Georg Jacobsohn
Die Mannschaft gewann dort als einzige deutsche Freiwillige Feuerwehr einen Ehrenpreis und wurde von den übrigen Mannschaften für ihre dort abgerufen Leistung überaus gelobt. Auf einer Mitgliederliste aus den 1920er Jahren ist Jacobsohn als Gruppenführer der Handdruckspritze vermerkt. In einem anderen Dokument aus dem Jahr 1931 an den Magistrat der Stadt Burgdorf wird Georg Jacobsohn als Adjutant der Feuerwehr-Führung vorgeschlagen.
Dieser lässt der Feuerwehr mitteilen, dass er in der Sitzung vom 02.02.31 mit der Wahl „einverstanden“ ist. Er gehörte damit neben dem Hauptmann Wilhelm Lüders und seinem Stellvertreter August Geissler zur obersten Führungsebene der Burgdorfer Feuerwehr.
Nach der Machtergreifung 1933 wurden die Feuerwehren im Reich nach und nach ein Teil der Polizei und der Name Georg Jacobsohn aus dem Beitragsbuch gestrichen. Dazu wurde vermerkt "Ausgetreten am 01. September 1933".
In einer Mustersatzung, die auch in Burgdorf vom Landrat 1934 „vorgeschrieben“ wurde, war es fortan nur noch „arischen“ Bürgern erlaubt, Mitglied der Feuerwehr zu sein.
Diese Mustersatzung wurde am 15.01.1934 in Burgdorf auf einer Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr einstimmig beschlossen.
Auf einen Ehrenabend am 31. Mai 1934 wurden 22 Kameraden in die Altersabteilung verabschiedet, darunter auch Georg Jacobsohn. Ob Jacobsohn daran teilgenommen hat, ist nicht bekannt.
Unvorstellbar muss der empfundene Schmerz von Georg Jacobsohn gewesen sein. Er, der seiner deutschen Heimat als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg gedient hat, in seiner Heimatstadt als Geschäftsmann, im Schützenverein, als Gründungsmitglied des VVV und nicht zuletzt in der Feuerwehr integriert und geachtet war, durfte nicht mehr dazu gehören.
Georg Jacobsohn ist mit seiner Familie am 15.12.1941 ins Ghetto nach Riga deportiert und später für tot erklärt worden . Auf dem Gedenkfries im Schloss sind die Namen nachzulesen.
Dieser Text soll weder Anklage noch kann er eine Entschuldigung sein, für eine Zeit die wir aktiven Feuerwehrkameraden nicht miterlebt haben. Vielmehr ist er als Mahnung gedacht. Als Mahnung, auch gerade in einer schnelllebigen Zeit wie heute - in der es immer einfacher zu sein scheint, Menschen auszugrenzen, öffentlich bloß zu stellen oder zu verurteilen - sich am Leitbild des Deutschen Feuerwehrverbandes zu orientieren:
„Die Feuerwehr steht für eine Gemeinschaft, die Menschen Hilfe leistet unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Ansehen der Person.“
Wir wünschen allen einen fröhlichen 1. Advent und eine ruhige Weihnachtszeit.
Jeder, der eine musikalische Einstimmung auf die Adventszeit möchte, ist herzlich zum Adventskonzert unseres Musikzuges in der St. Pankratius Kirche ab 18 Uhr eingeladen.
Am Samstag den 26.10. fand in unserem Feuerwehrhaus eine Fachtagung zum Thema "Sicherheit an Einsatzstellen" statt.
Aus den unterschiedlichsten Hilfsorganisationen berichteten vom professionellen Psychologen, bis hin zu ehrenamtlichen Einsatzkräften in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verschiedene Referenten aus ihrem jeweiligen Fachgebiet und ihren Erfahrungen.
Unter anderem wurde über "Gaffer an Einsatzstellen" und "Übergriffe auf Einsatzkräfte" berichtet und diskutiert.
Beim sogenannten "Markt der Möglichkeiten" konnte jeder Teilnehmer sich und sein Aufgabengebiet, sowie die entsprechenden Einsatzmöglichkeiten vorstellen.
Durch die vielen Teilnehmer aus den verschiedensten Organisationen bot sich ein Rahmen, für interessante und fachliche Gespräche und einen guten Austausch für die Aus- und Fortbildung.