Über Uns

Die Ortsfeuerwehr Burgdorf verfügt neben der normalen Einsatzabteilung auch über eine Fachgruppe mit Feuerwehrtauchern. Die Tauchergruppe hält zur Zeit 9 Feuerwehrtaucher, 4 Anwärter und 2 Signalmänner vor, die im Einsatzfall zur Verfügung stehen. Weiterhin ist die Ortswehr Burgdorf anerkannte Ausbildungsstätte für Feuerwehrtaucher. Die Ausbildung ist deutschlandweit anerkannt, kann sich auf die gesamte Bundesrepublik betrachtet, jedoch durch ortsspezifische Besonderheiten regional leicht unterscheiden.
Der Aufgabenbereich der Fachgruppe Wasserrettung erstreckt sich über ein weites Spektrum rund um Einsatzlagen an und in Gewässern.
Die Fachgruppe kommt immer dann zum Einsatz, wenn Einsatzlagen mit normaler Ausrüstung der Ortsfeuerwehr nicht mehr bewältigt werden können. So erfordert die Rettung von ertrinkenden Personen bei Badeunfällen, oder in Eis eingebrochenen Personen und Tieren, ebenso den Einsatz der Wasserretter, wie auch das Leisten der technischem Hilfeleistung im und am Wasser. Beispielsweise die Bergung von Gegenständen aus Gewässern (Bergen von Beweismitteln, oder Diebesgut für Kräfte der Polizei).


Aber auch das Bergen von Kraftfahrzeugen oder das Bekämpfen von Leckagen und dadurch eine Vermeidung von Umwelt-schäden werden von den Feuerwehr-tauchern übernommen.
Das Einsatzgebiet der Feuerwehr-taucher umfasst neben dem Stadtgebiet Burgdorf mit diversen ehemaligen und aktiven Kiesabbau-gewässern welche sowohl im Sommer, als auch im Winter zur Erholung und Sport genutzt werden auch die gesamte Region Hannover, ebenso wie die angrenzenden Landkreise welche keine Taucher,- beziehungsweise Wasserrettungs-gruppen vorhalten.

 

  

 

Die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrtaucher erfolgt ganzjährig an verschiedenen Gewässern und Orten der Region Hannover. Grundlagen werden über die Wintermonate jeden Montag im örtlichen Schwimmbad geschult. In den Sommermonaten finden die Dienste ebenfalls Montag und zusätzlich jeden zweiten Samstag an wechselnden Gewässern statt. Die Ausbildung, insbesondere die Prüfung der Taucher erfolgt in sehr enger und vorbildlicher Zusammenarbeit mit den ebenfalls in der Region Hannover vorhandenen Tauchgruppen aus Lohnde, Lehrte und Sehnde, sowie den Feuerwehrtauchergruppen der Landkreise Celle und Hameln.
Diese Aus- und Fortbildungsdienste werden von allen Mitgliedern der Fachgruppe zusätzlich zum wöchentlichen Dienst der Feuerwehreinsatzabteilung erbracht.

 

 

 

 

Ein wenig Historik

Die Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Burgdorf wurde am 17.07.1964 von Richard Höper gegründet. Auslöser hierfür war ein Badeunfall im Jahre 1962 in einer Kiesgrube bei Burgdorf. Die Burgdorfer Feuerwehr wurde zu diesem Einsatz gerufen und hatte nur sehr primitive Möglichkeiten, den Grund des Sees abzusuchen.
Ab dem Tag der Gründung wurde durch Richard Höper und dessen Mitstreitern sprichwörtlich Pionierarbeit geleistet. So war Burgdorf die erste Tauchergruppe einer Freiwilligen Feuerwehr in Niedersachsen. Erfahrungswerte und Ausbildungsgrundsätze lagen praktisch nicht vor. Somit war das maritime Fachwissen von Höper von nicht zu ersetzendem Wert.

Richard Höper wurde am 02.05.1911 in Hannover geboren.
Im Jahr 1929 ging dieser zur Kriegsmarine und befuhr eine Vielzahl der Weltmeere. Neben einer so erbrachten Weltreise war Richard Höper Marinesportlehrer. Während dieser Tätigkeit wurde er dritter Wehrmachtsmeister im Kunstturnen. 1936 wurde der Oberleutnant zu See zum Admiralsstab nach Oslo versetzt und trainierte die norwegische Turn-Nationalmannschaft. 1953 wurde er Sportlehrer an der Realschule in Burgdorf und trat 1959 der Freiwilligen Feuerwehr Burgdorf bei.

Mit viel Geduld und Durchsetzungsvermögen bei den Behörden gelang es 1964, zwei Tauchgeräte und zwei Tauchanzüge zu bekommen. Weggefährten berichten zu dieser Situation:

“Aber schnell wurde festgestellt, dass man ohne ein Gewicht um den Leib, gar nicht erst herunterkam – wir begannen zu improvisieren und versuchten es mit einer Kugel, die sonst Sportler zum Kugelstoßen benutzen!“
Dieses erwies sich seinerzeit jedoch als ziemlich umständlich, da man sich die Kugel nicht um den Körper binden konnte. Aber es wurde nicht aufgegeben, und so wurde ein Verteiler der Feuerwehr zweckentfremdet und als Gewicht benutzt, ehe die Ausrüstung schließlich stetig erweitert wurde. Später wurde festgestellt, dass Feuerwehrtaucher ohne Prüfung nicht tauchen dürfen. Somit begann die Ausbildung der Feuerwehrtaucher durch Hauptbrandmeister Helmut Fahrenhold der Berufsfeuerwehr Hannover. So wurde im September 1974 die erste Prüfung dann Wirklichkeit. 10 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Burgdorf, unter der neuen Leitung von Brandmeister Friedrich-Wilhelm Kuhfuß, erhielten ihr Zertifikat als Feuerwehrtaucher.

 Ausbildung

1.    Anforderungen an einen Feuerwehrtaucher

Einsatzkräfte, die als Feuerwehrtaucher eingesetzte werden, müssen:

-    das 18. Lebensjahr vollendet haben
-    die Truppmannausbildung Teil 1 abgeschlossen und das „Deutsche Rettungsschwimm-abzeichen in Silber“ erworben haben
-    Körperlich geeignet sein (Die körperliche Eignung ist nach den berufsgenossenschaftlichen Grundätzen für arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, Grundsatz G31 „Überdruck“ festzustellen.); Die Nachuntersuchung muss vor Ablauf von 12 Monaten erfolgen
-    zum Zeitpunkt der Übung oder des Einsatzes gesund sein
-    die Ausbildung zum Feuerwehrtaucher erfolgreich abgeschlossen haben
-    regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen und an Wiederholungsübungen teilnehmen


2.    Stufen des Feuerwehrtauchens

Feuerwehrtauchen Stufe 1

Einsätze zur Rettung oder Bergung von Personen oder zur Bergung von Gegenständen ohne technische Maßnahmen in Gewässern ohne gewässerspezifische Risiken wie z. B. Fahrzeuge mit Maschinenantrieb, Strömung oder Einbauten. Die maximale Tauchtiefe soll zehn Meter nicht übersteigen.

Feuerwehrtauchen Stufe 2

Einsätze zur Rettung oder Bergung von Personen oder zur Bergung von Gegenständen, einschließlich einfacher Maßnahmen, wie zum Beispiel
-    an- und abschlagen von Seilen an Gegenständen
-    befestigen und lösen von Schrauben
-    meißeln, sägen
Die maximale Tauchtiefe beträgt im Allgemeinen 20 Meter.

Feuerwehrtauchen Stufe3

Einsätze zur Rettung oder Bergung von Personen oder zur Bergung von Gegenständen, einschließlich Maßnahmen, die eine zur Stufe 2 zusätzlichen Ausrüstung und Ausbildung erfordern.

Kontakt


Leiter des Tauchdienstes: Frank Riehlein               

Stellv. Leiter des Tauchdienstes: Andreas Wegener